Leben wie Gott in Frankreich

Ihr Zug fährt in fünf Minuten ab?
Perfekt. Da bleibt Ihnen gerade noch genug Zeit, um zu verstehen, was es heisst, in Frankreich gut zu essen. Es geht um Tischkultur, Protokoll, Geschichte, Anerkennungen, Önologie, Spezialitäten und ausgezeichnete Gastronomie – so läuft Ihnen schon vor der Abfahrt des Zuges das Wasser im Mund zusammen. Wenn Sie nach Paris reisen, haben Sie möglicherweise die Gelegenheit, die Kunst des guten Essens auszuprobieren. Bereit, an Bord zu gehen?

Wenn Ihr Zug in Kürze abfährt,

haben Sie gerade genug Zeit, sich fünf wichtige Fakten zur französischen Kunst des guten Essens zu merken, mit denen Sie bei gesellschaftlichen Anlässen auftrumpfen können.

Also, machen Sie es sich bequem – wir beginnen:

  • Die Unesco hat die französische gastronomische Mahlzeit anerkannt.
  • In Frankreich gibt es mehr als 210 Rebsorten.
  • Und 1200 Käsesorten.
  • In der Geschichte hatte die historische und gastronomische Kultur Frankreichs drei Höhepunkte zu verzeichnen.
  • Die Gabel wurde zum ersten Mal im 16. Jahrhundert verwendet.

Um mehr über die Geschichte der französischen Gastronomie und die Spezialitäten zu erfahren, die Sie unbedingt probieren müssen, sollten Sie diesen Artikel zu Ende lesen. Tauchen wir also in die Kunst des guten Essens ein. Vorsicht bei der Abfahrt! 

Wenn der Zug abgefahren ist, aber Sie noch mehr darüber wissen möchten ...

Die Geschichte des französischen Essens

Die Geschichte der französischen Gastronomie lässt sich in drei Perioden unterteilen: das Mittelalter, die Renaissance und die Moderne (19. Jahrhundert). Sie findet ihren Ursprung ebenfalls in Gallien:  geschmortes Wild, Pasteten und Fisch, die im Feuer gegart und geschmort werden – die kulinarische Tradition in Frankreich beginnt also mit den Galliern.

Sie setzt sich im Mittelalter fort, als sich die Franzosen zu gargantuesken Büfetts und verschiedenen Feierlichkeiten an den Tisch setzten. Hochzeiten, Siege, Bündnisse, Geburten … Bei den Büfetts der Epoche wurde der gesellschaftliche Status mithilfe von Ragouts, geschmortem Gemüse oder Hasenpfeffer zur Schau gestellt und es wurde in vollen Zügen geschlemmt. Und ja, die Gabel wird erst viel später während der Herrschaft von Heinrich III im 16. Jahrhundert eingeführt.

Das Ambiente der Büfetts geniesst man während vieler Jahre. Erst während der Renaissance sind die Vorläufer der heutigen Küche wahrzunehmen. Zunächst einmal die berühmten Gabeln und Gedecke und später während der Herrschaft von Ludwig XIV entsteht das Protokoll der Mahlzeiten, wie man es heute an den Tischen der grossen Häuser kennt. Eine Mahlzeit beginnt mit Suppe und Vorspeisen, worauf Braten folgt, und schliesst mit den Nachspeisen ab. Vom Wild geht man über zu Braten und Saucen, die Katharina von Medici mitgebracht hat, und es war übrigens auch sie, die die Gabel bei den Mahlzeiten der damaligen Zeit einführt.

Ein Zeitsprung ins 19. Jahrhundert, der Ära der modernen Küche mit den ersten grossen Chefköchen, zuerst Auguste Escoffier, später Paul Bocuse, Michel Guérard und Joël Robuchon. Der Guide Michelin erscheint im Jahr 1900 zum ersten Mal und gewinnt ein Publikum, wodurch das Gastronomie-Fachwissen in Frankreich schnell gefestigt wird. Zudem wird in Frankreich im 18. Jahrhundert das erste Restaurant eröffnet – in Paris. 

Die Unesco hat die französische gastronomische Mahlzeit anerkannt

2010 hat die Unesco die französische gastronomische Mahlzeit als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Wenn Sie den vorstehenden Absatz gelesen haben, kennen Sie auch den Grund dafür: Kulturell ist Frankreich ein Land der Gastronomie, ein seit dem Mittelalter reich gesegnetes Gebiet. 

Die kulinarischen Spezialitäten Frankreichs 

Sie kennen sicherlich mehr als eine, im Folgenden haben wir die Spezialitäten aufgeflistet, die in den traditionellen französischen Bistros stark nachgefragt sind. 

  • Bœuf bourguignon,
  • Pot-au-feu,
  • Crêpes,
  • Blanquette,
  • Quiche lorraine,
  • Bouillabaisse,
  • Aligot,  
  • Gratin Dauphinois,
  • Macarons…

Ein weiterer Pluspunkt: Die einzelnen Spezialitäten gehören oft zu einer französischen Region. Man kann also nach Marseille fahren, um eine frische Bouillabaisse zu geniessen, nach Dijon, um ein hervorragendes Boeuf Bourguignon zu verzehren, oder nach Paris, um ein unglaubliches Steak Tartare zu bestellen. Sie müssen nur in den richtigen Wagen einsteigen! 

Der Wein 

Bei dieser Schilderung der französischen Gastronomie sollte man nicht vergessen, was auf sämtlichen Tischen seit dem Mittelalter thront: der Wein. In Frankreich wachsen mehr als 210 Rebsorten, von denen einige alt oder autochthon sind, ungefähr zehn Sorten sind eher klassisch, die man in fast allen Weinkellern findet: 

  • Sauvignon blanc,
  • Pinot noir,
  • Carignan,
  • Cabernet franc,
  • Cabernet sauvignon,
  • Chardonnay,
  • Syrah,
  • Grenache,
  • Merlot.

Ihre Aufgabe ist es nun zu überprüfen, ob die französische gastronomische Kultur seit dem Mittelalter etwas von ihrem Glanz verloren hat. Steigen Sie ein! 

Französische Gastronomie wartet auf Sie

Kommen Sie und entdecken Sie es